Lasst uns das Fest feiern, wie es fällt- mein Praxisjubiläum.
Vor 1126 Tagen war die Geburtsstunde meiner eigenen Praxis für Psychologische Beratung in Strümp. Für Ortsunkundige, das ist ein Stadtteil von Meerbusch, super Anbindung an die A44 und die A52, Knotenpunkt im Umland von Düsseldorf, seeehr gut zu erreichen von überall her. Das nur nebenbei.
Heute schaue ich einmal ein wenig zurück auf diese drei Jahre und nehme euch gerne mit auf eine kleine Zeitreise.
Vor 1126 Tagen konnte ich also meine zweite und dritte Ausbildung (*Memo an mich: wie es zu drei Ausbildungen in 40 Jahren kam, werde ich mal in einem anderen Blogartikel schreiben) zur Psychologischen Beraterin & Entspannungstrainerin mit der Übernahme der eigenen Praxisräume krönen. Ich feiere also in diesen Tagen mein Praxisjubiläum:
3 Jahre und 1 Monat oder eben 1126 Tage
Psychologische Beratung, mittlerweile auch Paarberatung
Sonja Waldecker-Schmidt.
Vor drei Jahren sah ich einen Aushang in meiner Ausbildungsschule- Nachmieter gesucht für Praxisräume in MB-Strümp. „Strümp, lustiger Name“, dachte ich. „Und wo ist das jetzt?!“ Ich hatte keine Ahnung. Ein paar Minuten später war ich schlauer und meine Telefon am Ohr, ich wollte mir die Räume ansehen.
Gesagt getan, am nächsten Tag stand ich vor einem bewundernswert großen Walnussbaum, dessen schwere Äste über einer dunkel grünen Tür hingen. Die Tür stand offen und es begrüßte mich eine zierliche Frau mit kurzen grauen Haaren und einem wahnsinnig netten Lächeln im Gesicht. Ich trat ein und das Gefühl war da, es war richtig hier zu sein. Wenn nun noch die Rahmenbedingungen stimmen und das Glück auf meiner Seite sein würde, wären diese Räume hoffentlich bald meine Räume.
Und so war kam es, dass ich zum 01.06.2019 mein Schild an die Außenwand meiner Praxis anbringen ließ und eröffnete. Wer nun ein rauschendes Eröffnungsfest erwartet, sei leider enttäuscht. Meine Eröffnung beschränkte sich auf die ersten vergebenen Termine, die ich machte, und einem inneren Gefühl von „Jetzt ists vollbracht. Das ist jetzt meine Praxis.“
In den mittlerweile drei Jahren und einem Monat, in denen ich nun meine Praxis betreibe, hat sich schon einiges getan. Anfangs waren die Entspannungsmassagen, die ich gab, eine große tragende Säule meines Businesses. Die Beratung trat dadurch unweigerlich in den Hintergrund, einfach weil ich so häufig an der Massageliege stand, dass ich schlicht keine Zeit dafür hatte. Das fiel mir irgendwann selber auf und machte mich ärgerlich und wütend. Immerhin war ich doch (auch) Psychologische Beraterin und wollte damit hauptberuflich mein Geld verdienen. Da Wut nun bekanntlich ein starkes Gefühl ist und mein Motor für Neuerungen war, schmiedete ich einen Plan, wie ich aus dem Hamsterrad des Kooperationspartners, über den ich die Massagen als Gutscheine verkaufen ließ, aussteigen konnte, ohne zu große Verluste zu machen.
Dann kam Corona.
Und ich war vom Arbeitsverbot betroffen. So viele Kollegen im Entspannungssektor durften per Gesetz ihren Beruf nicht mehr ausüben und mich traf es mit den Entspannungsmassagen auch. Meinen Kunden musste ich absagen und verschobene Termine wieder absagen und wieder absagen. Im 14-Tages-Rhythmus schob ich Termine vor mir her und so langsam kamen Sorgen auf. Wie lange soll das weitergehen? Hoffen und Bangen im zweiwöchigen Abtausch. Gibt es neue Einschränkungen, was kam noch auf uns zu? Irgendwann Lockerungen? Wann? Irgendwann kam Resignation. Besser machen und ändern konnte ich das äußere Geschehen nicht. Dafür aber meine Gedanken dazu. Langsam kroch ich heraus aus meiner Lethargie und schmiedete neue Pläne. Diesmal sollte die Psychologische Beratung zurück in meinen Fokus gerückt werden. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit, sagt man. Ich fing die Ausbildung zur Paarberaterin im ersten Lockdown an und bin heute selbstbewusster im Bereich Beratung unterwegs als noch vor der Pandemie.
In letzter Zeit geschehen wieder Dinge, die ich mir so nicht gewünscht habe, mit denen ich aber umgehe, weil sie dazugehören zum Leben als Selbstständige Beraterin. Auf der anderen Seite passiert Unerwartetes, sehr Erfreuliches. Ich höre wieder auf mein Bauchgefühl und meine Innere Stimme. Die beiden haben mich schon immer gut geleitet.
Wer bin ich und wenn ja, wie viele? …. haha, alter Psycho-Witz.
Heute feiere ich mich. Ich feiere mich für meinen Wachstum, meinen Mut und mein Durchhaltevermögen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das überhaupt besitze. Und ich wachse mit meinem Business. Ich nenne meine Praxis mittlerweile liebevoll „mein Business“, weil es soviel mehr ist als die Räumlichkeiten in Meerbusch-Strümp. Ich bin meine Praxis, ich bin mein Business! Ich bin diejenige, die die Website gestaltet, die die Kundenakquise macht, Buchhaltung größtenteils, Weiterbildungen, Intervisionen und Supervisionen durchführt, Businessnetworking und und und. Wie jede:r Solo-Selbstständige:r bin auch ich alles in Personalunion und eigentlich bräuchte mein Tag 36 Stunden oder mehr. Aber bevor ich lamentiere, ich mache es ja gerne und mit Herzblut und das ist mein Antrieb, mein Warum. (*Memo an mich: dazu gibts demnächst auch einen Blog-Artikel, versprochen).